Schlagwort-Archive: Challenge Roth

Skiferien überstanden

So habe ich nun meine ersten Skiferien hinter mich gebracht. Vor den Skiferien hatte ich ehrlich gesagt ein wenig Respekt. Immer wieder hört man von schweren Verletzungen, die sich die Leute beim Skifahren zuziehen: Brüche, Kreuzbandrisse, schwere Prellungen auch bei erfahrenen Skihasen. Der Hubschrauber ist denn auch im Skigebiet allgegenwärtig. Wenn nachmittags die Kräfte nachlassen und die Beine weich werden, kann ich mir gut vorstellen warum. Das kann und will ich mir natürlich mit meinen Plänen gar nicht leisten. Also habe ich es ruhig angehen lassen.

Einen Tag konnte ich zwei Skilanglaufstunden unterbringen. An einem anderen Tag bin ich gelaufen. Es lief recht gut, so dass aus den geplanten 10 km sogar 20 km wurden. Meine Hüftbeschwerden waren absolut beherrschbar. Soweit bin ich seit dem Powerman Zofingen 2013 nicht mehr gelaufen. Ich denke, dass Skifahren für die Kraftausdauer gar nicht schlecht ist. Ich bin sehr zuversichtlich…

Biken im Winter

Da ich aufgrund meiner abgeschlossenen Ferienplanung auf ein Radtrainingslager verzichten muss. Will ich nun im Hinblick auf meine ehrgeizigen Ziele bereits im Winter an meiner Radform arbeiten. Im Fitnessstudio meines Vertrauens steht dafür ein einstellbarer Triathlon-Crosstrainer bereit. Nach der ersten Einheit war klar: Das wird hart. Ab einer Trainingsdauer von 45 min. vergeht die Zeit einfach nicht mehr. Zudem breitete sich um den Crosstrainer eine Pfütze aus Schweiss aus.

Also dachte ich, ich muss es draussen probieren. Im Sommer war ich auf einer Radreise mit meinem Mountainbike über 1300 km von St. Moritz nach Budapest und habe noch die Tourenreifen montiert. Zudem habe ich mir im letzten Winter eine gut Lichtanlage beschafft. So habe ich begonnen unter der Woche abends mit dem Mountainbike meine Runden zu drehen, Das funktioniert erstaunlich gut, da es hier in der Schweiz ein ausgezeichnetes Fahrradstrassennetz gibt. Das heisst die meisten Radwege führen über Felder, oder durch den Wald und zwar völlig unabhängig vom Strassennetz. So habe ich die ersten beiden Toren absolviert, die jeweils zwischen 1,5 und 2 h dauerten. Im Moment bin ich überzeugt, dass das effektiver ist, als im Studio auf dem Hamsterrad zu sitzen. Nicht zuletzt für den Kopf.

Road to Roth – Wie Alles beginnt

Ausgangssituation

Ursprünglich Fussballer, dann Läufer bin ich mit der Zeit zum Duathlon und Triathlon gekommen. Von Volksläufen, diversen Marathons habe ich es schliesslich bis zur Duathlonmeisterschaft Powerman Zofingen geschafft. Meinen sportlichen Höhepunkt hatte ich im Jahr 2012 mit dem Finish der Challenge Roth erreicht. Danach hat sich mein Fokus immer weiter in Richtung Erlebnissport entwickelt. Nach meiner Auswanderung in die Schweiz probierte mich wieder im Fussball. Der Körper spielte nicht mit und Laufen war in den vergangenen zwei Jahren ein Problem. So verlagerte ich meine Aktivitäten immer mehr in Richtung Erlebnissport.

Ich schaffte mir ein Mountainbike an und unternahm oft Tagestouren in den Bergen. Ich lernte Inlineskaten, Ski Alpin, Skilanglauf und Eislaufen. Ich habe an einer drei tägigen Hüttenwanderung teilgenommen und mit dem Trekkingrad mit Schlafsack und Zelt in zwei Wochen von St. Moritz nach Budapest gefahren. Ich war somit weit weg vom Wettkampfsport.

Neue Ziele, alte Ziele

Für 2016 hatte ich mir wieder etwas vorgenommen. Ein Ironman 70.3 direkt vor der Haustür in Rapperswil sollte es werden. Und dann las ich diesen Newsletter der Challenge Roth. Erstmals sollte es ein Nachrücker-Programm geben. Zurückgegebene Startplätze sollten so an Athleten ausgegeben werden, bei der Vergabe leer ausgegangen waren. Ich überlegte nicht lange und schrieb völlig unbedacht eine kurze Bewerbung an eine der angegebenen E-Mail Adressen. Ich hatte die ganze Sache schon fast vergessen, als mich plötzlich die E-Mail erreichte:

Lieber Jens,

danke für deine Anfrage nach einem Nachrücker-Platz zum DATEV Challenge Roth am 17. Juli 2016.

Du hast wirklich großes Glück! Wir haben einen Einzel-Startplatz für dich!

Weil du so schnell reagiert hast, warst du ganz oben auf der Warteliste, und wir können jetzt einen der ersten freiwerdenden Startplätze […] an dich weitergeben.
[…]
Wir freuen uns, dich am 17. Juli 2016 beim DATEV Challenge Roth begrüßen zu dürfen!

Alice, Felix und Kathrin mit dem gesamten Team

Beim Lesen dachte ich: Wow das gibt es doch nicht! Was für ein Glück. Aber auch: Was mach ich jetzt? Ich bin ausser Form, vor allem was das Laufen angeht.
Kann ich mir diese Chance entgehen lassen? Ist es überhaupt realistisch sich in fünf Monaten auf einen Langdistanztriathlon vorzubereiten? Soll ich mich anmelden?

Erinnerungen an 2012

Die Erinnerungen an diesen Tag im Juli 2012 kamen wieder hoch. Diese Gänsehautgefühl. Diese unglaubliche Stimmung. Diese Energie die vom Publikum auf die Teilnehmer übertragen wird. Diese unglaublich freundlichen aufopferungsvollen Helfer die an diesem Wochenende diese Veranstaltung so einmalig machten. Ich hatte damals überwältigende emotionale Momente.

Ich nahm mir zwei Tage Bedenkzeit kam zu dem Entschluss:

Ich melde mich an und trainiere für die Challenge Roth 2016. Wenn ich das Gefühl habe nicht in der Lage zu sein zu finishen, dann werde ich nicht starten. Wenn ich starte werde ich die Challenge auf jeden Fall beenden. Der Ironman 70.3 in Rapperswil soll mein Gradmesser und Meilenstein sein.

Der Weg ist das Ziel

Damit ändert sich per Handstreich die Planung ein komplettes Jahr. Doch manche Dinge lassen sich nicht mehr ändern. So würde ich jetzt lieber ein Radtrainingslager statt Skiferien machen, oder die Städtereise nach Madrid gegen lange Koppeleinheiten eintauschen. Die Segelferien, oder das AC/DC Konzert hätte ich wohl so auch nicht gebucht.

Aber die Entscheidung steht. Ich werde versuchen meinen Weg (vor allem als Motivation für mich selbst) hier dokumentieren. Möge die Vorbereitung beginnen!